Mein Kind hat eine Erkältung

Erkältung/ Virusinfekt

Husten,  Schnupfen, Halskratzen und manchmal Fieber sind typische Erkältungssymptome. Ausgelöst werden sie in den meisten Fällen von Viren und dauern ca. 7-10 Tage.  Antibiotika sind bei Virusinfekten nicht wirksam, da sie sich ausschließlich gegen Bakterien richten – die allermeisten Atemwegsinfekte heilen von selbst und bedürfen allenfalls symptomatischer Unterstützung.

Was kann man tun?

Bei Schnupfen oder verstopfter Nase helfen Nasensprays oder Spülungen mit Meersalz bzw. isotonischer Kochsalzlösung. Abschwellende Nasensprays oder Tropfen dürfen bei Kindern >1 Jahr gegeben werden, allerdings mit Vorsicht: Achten sie auf altersentsprechende Dosierung, geben Sie diese nur, wenn unbedingt notwendig (z.B. vor dem Schlafen), nicht öfter als 3x täglich und nicht länger als 1 Woche!

Zwiebelsaft und pflanzliche Hustensäfte auf Thymian- oder Efeubasis lösen fest sitzenden Schleim und beruhigen die Schleimhäute, so dass auch der Hustenreiz etwas gelindert wird. Hustenstiller sind in der Regel nicht sinnvoll – bitte geben Sie diese grundsätzlich nur nach ärztlicher Rücksprache!

Bewährt haben sich außerdem Inhalationen mit 3% NaCl – Lösung über ein elektrisches Inhaliergerät. Hierfür kochen Sie 100 ml Wasser ab und lösen dann 1 glatt gestrichenen Teelöffel (= 3g) normales Kochsalz darin auf. Von dieser Lösung können Sie 2-3 x tgl. je 2 ml über Mund und Nasen inhalieren lassen, das dauert etwa 10 Minuten. Die Basislösung bitte 1x tägl. erneuern.

Für ältere Kinder (ab ca. 12 Jahren) sind Kamillendampfbäder sehr empfehlenswert. Hierfür gibt man 2 Esslöffel lose Kamillenblüten (aus der Apotheke oder dem Reformhaus) in eine Porzellanschüssel, übergießt diese mit heißem Wasser und deckt dann Kopf und Schüssel mit einem Handtuch ab, dass möglichst wenig Dampf entweicht. Vorsicht Verbrühungsgefahr! Das Kind nie alleine inhalieren lassen und die Schüssel mit festhalten! Kinder unbedingt darauf hinweisen, dass der Dampf heiß sein kann und es den Kopf nicht ruckartig zurückziehen darf, damit es sich das heiße Wasser nicht über schüttet! Bei verstopfter Nase ist es sinnvoll, 15 Minuten vorher abschwellendes Nasenspray zu benutzen.

Bei Ohren- und Halsschmerzen kann man mit Prießnitz – Umschlägen gut Linderung verschaffen: Ein Stofftaschentuch wird mit lauwarmem Wasser angefeuchtet und auf das betroffene Ohr/ um den vorderen Hals gelegt. Anschließend kommt darüber ein kleines trockenes Handtuch und darüber ein Schal zur Fixierung. Den Wickel lässt man dann 20 – 30 Minuten wirken. Vor allem im Akutstadium sollte er nicht zu lange aufgebracht werden, da er anfangs kühlt und später die Entzündung „anheizen“ würde. Erst in der Abklingphase einer Entzündung ist lokale Wärmeanwendung oder auch Rotlicht vorteilhaft, um die weitere Heilung zu unterstützen.

Des Weiteren helfen Einreibungen mit Erkältungsbalsam (Achtung: Keine ätherischen Öle bei Kindern unter 2 Jahren!), „Husten- oder Halsbonbons“, viel Obst und Gemüse, Honig (Nicht unter 1 Jahr wegen der Gefahr des Säuglingsbotulismus!), reichlich trinken und Aufenthalte an der frischen Luft – ggf. warm eingepackt im Kinderwagen oder auf dem Balkon. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind immer warme Füße hat und gerade im Winter auf eine ausreichende Luftbefeuchtung.

Wann zum Arzt?

  • immer bei Säuglingen unter 6 Monaten
  • bei schlechtem Allgemeinzustand oder Nahrungs-/ Trinkverweigerung
  • starken Ohrenschmerzen in Verbindung mit Fieber >39°C
  • bei Luftnot/ erschwerter Atmung
  • bei anhaltend hohem Fieber (>39°C) länger als 2 Tage

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie unsicher sind, stellen Sie Ihr Kind bitte kinderärztlich vor!

Vorbeugung

Im Kleinkindalter gelten 10 – 12 Infekte pro Jahr als normal. Gerade für Kinder, die eine Kita besuchen, ist die „Dauerschnupfnase“ eher der Normalzustand. Dennoch kann man mit verschiedenen Dingen das Immunsystem stärken und zumindest den Verlauf der Infekte positiv beeinflussen: Ausreichend Bewegung an der frischen Luft (mindestens ½ Stunde täglich!), ausreichend Schlaf sowie viel Obst und Gemüse sind sicher jedem bekannt. Hilfreich sind auch tägliche Wechselduschen (immer zuletzt kalt!) oder kalte Waschungen/ Güsse am Morgen. Die Hydrotherapie nach Kneipp bietet viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, dazu gehört neben dem bekannten Wassertreten schließlich auch das warme Fußbad bei beginnender Erkältung.

Besonders zu empfehlen sind regemäßige Saunagänge – dies ist bereits mit Säuglingen ab 3 Monaten möglich. Beginnen Sie 1x wöchentlich mit wenigen Minuten bei mittleren Temperaturen/ auf der unteren Bank und halten Sie Ihr Baby/ Kleinkind direkt auf dem Schoß bzw. im Arm. Auch für kleine Kinder ist das anschließende Abkühlen unter der Dusche (anfangs mit lauwarmem Wasser, am besten auf dem Arm) wichtig! Nicht zu unterschätzen sind Einflüsse der Psyche auf das Immunsystem: Achten Sie auf einen freudvollen, strukturierten Tagesablauf und wenig Stress.